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KAMMERKONZERT
 

Quelle: Giessener Allgemeine 




 

»Highland Cathedral« wahrer Höhepunkt auf dem Kirchberg

(Text und Bild aus der "Giessener Allgemeinen" vom 12.11.2013

Dass zwei deutsche Komponisten um ein Haar die schottische Nationalhymne erneuert hätten und noch viel mehr Interessantes aus der Welt der Musik erfuhren die Zuhörer des dritten Kammerkonzerts des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Staufenberg am Sonntag in der Kirche auf dem Kirchberg.

Pfarrerin Jutta Martini begrüßte die Besucher. Ihr Dank galt dem Veranstalter, der keinen Eintritt genommen hatte. Freiwillige Spenden flossen in den Erhalt der historischen Kirche.

Das Konzert streifte die Epochen ab dem 13. Jahrhundert und präsentierte auch Stücke aus dem Pop- und Filmbereich. Dirigent Philippe Mascot hatte erst diesen August in Staufenberg als Mann am Pult angeheuert und ins Programm dennoch neue Notenblätter eingebaut. Normal ist, wenn ein Dirigent den Takt angibt, außer der Reihe allerdings, wenn er dazu noch solistisch auftritt und gar im Orchester mitspielt. Charmant seine Moderation. Weil das Kammerkonzert neben klassischer Musik auch den Geheimagenten James Bond zum Inhalt hatte, nahm Mascot das »K« und tauschte es gegen ein »H«.

Krankheitsbedingt musizierte das Jugendorchester mit einer Notbesetzung und Mascot am Saxofon. Die Stücke »Bingo«, »When the Saints go marching in« und »Billboard March« sind einem Notenheft für den Nachwuchs entnommen. Das klang schon mal für die Zukunft als Orchestermusiker vielversprechend. Mascot erläuterte, dass die Jugendlichen jeder für sich bereits etliche Melodien beherrschten, aber die eigentliche Schwierigkeit das Zusammenspiel sei.

Ein richtiges Kammerstück folgte. Katja Zecher (Horn) und Katharina Heume (E-Piano) interpretierten klangschön die Romance von Camille Saint-Saëns, der in Frankreich schon mal mit Mozart verglichen wird. Die Bandbreite im Orchester ging von Mozart bis »Deep Purple«. Zum Entspannen Mozarts »Ave Verum«, das jener gleichsam nebenbei komponiert habe. Mascot informierte nun über die Tonlängen. Am schwierigsten sei das langgezogene Spiel, denn Fehler fielen bei schnellem Tempo weniger ins Gewicht.

Beim »Halleluja« von Georg Friedrich Händel wusste der Dirigent zu berichten, dass König Georg II. die Uraufführung erlebt habe und vor Ergriffenheit aufgestanden sei. Und daraufhin das gesamte Publikum – ein Brauch in England bis heute. Die Zuhörer auf dem Kirchberg zeigten sich begeistert, konnten jedoch Platz behalten.

Das »Largo« von Händel aus der Oper »Xerxes« folgte. Das Prélude in D-Dur von Marc-Antoine Charpentier hatte als Eurovisionsmelodie Fernsehkarriere gemacht. »Mr. Sandman« war ein Erfolgstitel der 50er Jahre des Frauen-Gesangsquartetts »The Chordettes«. Und »One Moment in Time« von Whitney Houston handelt von einem fiktiven Sportler, der bei den Olympischen Spielen 1988 unbedingt eine Goldmedaille erlangen will. Philippe Mascot zeigte auf dem Knopfakkordeon wahre Meisterschaft. Solistisch hob er quasi ab. Drei Titel: »Sous le Ciel de Paris« (Edith Piaf), »Libertango« (Astor Piazzolla) und »Säbeltanz« von Aram Chatschaturjan, und das Publikum wusste, wie es klingt, wenn jemand mit diesem Instrument praktisch aufgewachsen ist.

Um 18 Uhr setzte Glockengeläut ein. Für Mascot, der um die kleinen Pannen des Lebens kein Federlesens macht, schlug vor, die Zeit mit einem französischen Musette-Walser zu überbrücken. Sprach’s und griff in die Knöpfe. Zweite Runde für das Orchester mit »Oblivion« von Astor Piazzolla, ein wunderbar ruhiges Stück, frisch eingeübt vom Orchester und mit Mascot am Akkordeon.

Höhepunkte waren zum Ende hin »Pomp and Circumstance« (Edward Elgar), die heimliche Nationalhymne Englands, der Popklassiker »Smoke on the Water« von Deep Purple und »Highland Cathedral«, das die deutschen Michael Korb und Uli Roever für die Highland-Games komponierten und das der aktuellen Nationalhymne Schottlands fast den Rang abgelaufen hätte. Der zweite Titel, den das Orchester eben erst eingespielt hatte. Dies denn auch als Zugabe.