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ERSTER ADVENT |
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Auch der Esel kam zum König... Erster Advent in Kirchberg 1
Was war das für ein Duft, der einem am Sonntag morgen beim Betreten des Ev. Gemeindezentrums in Staufenberg entgegenkam? Leberkäse? Mandeln? Kaffee? Kuchenduft? Es war eine dieser besonderen Mischungen, bei denen man sofort weiß: Es wird Weihnachten. Die Kirchengemeinde Kirchberg 1 hatte zum Gottesdienst für alle Generationen eingeladen und so kam es auch: Versammelt waren ganz kleine Menschenkinder, zwei von ihnen - Rocco und Bennet - sollten getauft werden, Kindergottesdienstkinder, Jugendliche, Menschen im "besten Alter" mitten im Leben und auch die Senioren mit dem Silberhaar. Der Frauenkreis hatte einen Brunch vorbereitet mit jeder Menge Köstlichkeiten. "So was gibt es zuhause nicht jeden Tag", "Das ist ja wie auf einer Hochzeit", lauteten die Kommentare. Ein kleiner hochwertiger Basar mit vorbereiteten Kleinigkeiten stand auch bereit. Auch hier waren die Heinzelfrauen des Frauenkreises, aber auch der Jugendtreff und die Kindergottesdienstkinder an der Vorbereitung beteiligt, auch der Weltladen aus Gießen war präsent. Der Posaunenchor unter Leitung von Steffen Laucht sorgte für die musikalische Gestaltung, kein Advent ohne Posaunenklänge! Und so war es denn auch "selbstverständlich", wie Pfarrerin Martini sagte, das Lied "Macht hoch die Tür", das die Posaunen als erstes anstimmten und mit dem sie die Gemeinde zum Singen einluden. Die Liturgie wurde vom Frauenkreis gestaltet. Denn diese Frauen sind nicht nur zum Kochen, Backen und Basteln zusammen, sie nehmen auch inhaltliche Verantwortung für einen solchen Gottesdienst wahr. So wie sich der Frauenkreis auch übers Jahr stets mit einem inhaltlichen Schwerpunktthema beschäftigt. Alle Achtung!
Der nächste Teil des Gottesdienstes war bestimmt durch die Taufen. Im Advent, wenn die christliche Gemeinde auf die Ankunft des Gotteskindes wartet, ist die Taufe der Kinder ein besonderes Ereignis. Wenn unser Gott als Kind in die Welt gekommen, so hat er wohl eine besondere Beziehung zu den Kindern. "Lasset die Kinder zu mir kommen", sagt das Kind in der Krippe später als Erwachsener. Pfarrerin Martini wartete mit einem weiteren "selbstverständlich" auf, denn wenn in der Adventszeit getauft wird, gehört "selbstverständlich" die Geschichte der vier Kerzen dazu: Die ersten drei Kerzen Liebe, Glaube und Frieden verlöschen, weil die Menschen sich nicht um sie kümmern. Pfarrerin Martini wies darauf hin, das gerade das Verlöschen der Kerze namens Frieden in unserer gegenwärtigen Zeit ein Alarmzeichen ist und Anlass zu großer Sorge. Wer denkt da nicht an die Terroranschläge in Paris und anderen Orten dieser Erde, an die Kriege, vor allem in Syrien und an die vielen Flüchtlinge, die vor dem Krieg fliehen und die den Frieden suchen. Die vierte Kerze ist die Hoffnung, so geht die Geschichte weiter denn diese Kerze ist stark genug, dass an ihrem Licht die anderen drei Kerzen wieder neu entfacht werden können. In dieser Hoffnung wurden Bennet Weber und Rocco Potito getauft. Die Patinnen von Bennet lasen ein Gebet, die Oma von Rocco las einen Liedtext vor: "Du bist kein Zufall, du bist ein wunderbarer Gedanke Gottes."
Anstelle einer Predigt erzählte Pfarrerin Martini die Geschichte von dem kleinen Esel, der auf dem Weg zum neuen König sich den Spott vieler anderer Tiere anhören musste: "Dich kleiner Esel wird kein König empfangen!" Dieser König tat dies sehr wohl, so wie er uns alle empfängt, auch wenn wir von anderen Menschen ignoriert, verspottet oder klein gemacht werden und wir uns manchmal auch selbst sehr klein und grau vorkommen. Das ist Weihnachten. Drauf warten wir, dem leben wir entgegen.
Und so eingestimmt kam die große Stunde der Kindergottesdienstkinder. Feierlich zogen sie ein, weihnachtlich gekleidet als Engel, Hirten, Sternedeuter und Engel - stolz wie Oskar - und sangen, dass einem das Herz aufging von dem Licht der Kerze, das die Welt erhellt. Dann präsentierten sie in Form eines kleinen Anspieles worum es an Weihnachten geht und dass nach dem Wunder, das in der Krippe geschah, jeder der Beteiligten wieder ins sein eigenes normales Leben zurückging, aber verändert, gestärkt, ermutigt und erneuert. Gemeindepädagogin Antje Koob-Röhrsheim präsentierte im Anschluss ihr Kindergottesdienstteam. Und wie in jeder lebendigen Gemeinschaft ändert sich hier immer wieder etwas: Neue kommen dazu, Andere gehen weg. Am 1. Advent wurde Marina Grölz nach vier Jahren engagierter Mitwirkung in der Kinder- und Jugendarbeit mit einer Ehrenurkunde verabschiedet. Viel Beifall belohnte sie für ihr Tun.
Nach dem Gottesdienst war "die Kirche" noch nicht zu Ende. Pfarrerin Martini sprach den Segen und gleichzeitig eine Einladung: Bleiben Sie, essen und trinken Sie, genießen Sie, feiern wir gemeinsam den Advent. Und das liessen sich viele nicht zweimal sagen. Viel blieb jedenfalls nicht übrig vom reichhaltigen Buffet. Und so mancher mag an diesem Sonntag nach Hause gegangen sein mit dem Gedanken: Jetzt kann die Weihnachtszeit kommen!
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