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KIRMES MAINZLAR |
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Kirmesgottesdienst in Mainzlar auf hoher See!
Ein blaues Tuch lag auf dem Altar bis auf den Boden. In dem Blau standen eins, zwei, drei, vier Leuchttürme. Jeder, der das Mainzlarer Kirmeszeilt am Sonntag Morgen betrat sah es sofort: Ein gewöhnlicher Gottesdienst schien dies heute hier nicht zu werden. Es war bereits der 13. Kirmesgottesdienst, den die Burschenschaft mit der Kirchengemeinde zusammen feierten. Pfarrerin Martini hatte den Leuchtturm als Symbol gewählt, um in die Sommer- und Ferienzeit hinein das Wort vom schützenden und leitenden Gott lebendig werden zu lassen. Das Zelt war gut gefüllt, es war warm, die Sonne schien und Daniela Werner, Chorleiterin der Mainzlarer "Voice Factory" legte los auf ihrem Keyboard mit einem rasanten Musikstück basierend auf dem bekannten Dankelied. Na, das fing ja im wahrsten Sinne des Wortes gut an.
Den Psalm 23 sprach die Gemeinde auf "seebärisch". Darin hieß es: "Der Herr ist mein Lotse. Ich werde nicht stranden. Er leitet mich auf dunklen Wassern und führt mich auf der Fahrt meines Lebens." Die "Voice Factory" belebte den Gottesdienst mit frischen Gesängen, so zum Beispiel dem Lied "Lass die Sonne herein!".
Natürlich ging es in der Predigt darum, dass Gott wie ein Leuchtturm für uns Menschen da sein kann, wenn Stürme aufziehen, wenn das Dunkle hereinbricht, wenn wir alleine nicht mehr sehen, wo unser Weg uns hinführen kann. Aber dann überraschte Pfarrerin die Gemeinde: "Wir alle hier sind Leuchttürme!" Auch wenn sich dies sehr sperrig anhört und wir es bei all unseren Unzulänglichkeiten nicht glauben wollen. Gott glaubt an uns. Wir sind beauftragt und fähig sein Licht weiterzugeben. Zivilcourage, Einstehen gegen Rechts im Lumdatal, Wahrhaftigkeit im Nachbarschaftsstreit und vieles andere mehr gibt die Möglichkeit nicht nur Gutes zu tun und darüber zu reden sondern Gutes zu tun und zu bezeugen, dass die Kraft dafür von Gott kommt.
Toll , dass die Burschenschaft nicht einfach nur diesen Gottesdienst auf Ihrer Kirmes organisiert, sondern dass sich jedes Jahr wieder Burschen aktiv an der Liturgie beteiligen, auch wenn es nach den beiden vorangegangenen Kirmesnächten dem einen oder anderen gar nicht so leicht fällt. Sie beten im Fürbittgebet, dass die Kirmes gelingt, dass niemand zu Schaden kommt, dass es ein gutes Fest wird. Auch der Kirchenvorstand, Christine Bauer und Klaus Bender, sowie Gemeindepädagogin Antje Koob-Röhrsheim waren an der Liturgie beteiligt. Die Kollekte war bestimmt für die Hochwassergeschädigten der letzten Wochen. Vor dem Segen brandete ein Beifall auf. Wer klatschte da für wen? Und die "Voice Factory" schloss den Gottesdienst ebenso schwungvoll wie Daniela Werner in Begann mit dem Lied: "We go together" Da brandete erneut Applaus auf. Solche Gottesdienste tun wohl.
Jetzt war der Familienkirmestag eröffnet. Man aß und trank gemeinsam und sicherlich wurde auch noch der eine oder andere Leuchtturm Gedanke ausgetauscht.
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