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TAUFERINNERUNG
 



 

Von der Faszination der Taufe
Familiengottesdienst mit Taufen aller Art in Staufenberg


In den vergangenen Jahren wurde in zwei großen bundesweiten Studien Jugendliche befragt, warum sie sich evangelisch konfirmieren lassen möchten. Zum Erstaunen vieler antwortete eine Mehrheit: „Weil ich getauft bin!“ Und ebenso viele dieser Jugendlichen möchten später einmal die eigenen Kinder taufen lassen. Es scheint eine hohe Faszination von diesem Getauftsein und Getauftwerden auszugehen. Und Einiges dieser Faszination war am vergangenen Sonntag in Staufenberg im Ev. Gemeindezentrum spürbar. Keine Maus mehr hätte noch hineingepasst, so viele Menschen waren gekommen, um in der einen oder anderen Form das Taufen zu feiern oder mitzufeiern.

Als die Glocken anfingen zu läuten schritten neun Kinder mit ihren Taufkerzen von einst in den Gottesdienstraum. Pfarrerin Martini entzündete jede einzelne dieser Kerzen und stellte sie auf den Altar. Der Gottesdienst begann mit einer ganz normalen Kindertaufe. Der kleine Leon Hess mit seiner Familie stand im Vordergrund. „Ach du Schreck“, meinte Pfarrerin Martini zu Beginn, „da ist ja gar kein Wasser im Taufbecken“. Und so kamen die Kinder aus dem Kindergottesdienst und brachten in bechern das Wasser hinein und gaben es in das Taufbecken. Fasziniert schauten sie zu, wie Pfarrerin Martini den kleinen Leon mit Wasser benetzte und im den Segen Gottes zusprach. „Wasser gehört zur Taufe dazu. Es ist das Zeichen für das Leben. Gott möchte dass das Leben wächst du gedeiht, auch das Leben von Leon“. Die Kindergottesdienstkinder hatten auch den Mut das sog. Taufevangelium vor versammelter Gemeinde zu lesen. Es sind die Worte Jesu, auf denen sich die Ev. Kirche heute in jeder Taufe beruft. „Gehet hin und tauft alle Menschen. Denn siehe ich bin bei Euch alle Tage bis an das Ende der Welt“.

Das Glaubensbekenntnis – normalerweise gefasst in den alten traditionellen Worten der alten Christenheit – wurde in diesem Gottesdienst sehr aktuell und frisch von den Konfis in ihren eigenen Worte vorgetragen. So haben sie sich zentrale Glaubensinhalte angeeignet. Die Gemeinde betete die Worte der Jugendlichen mit. Das Glaubensbekenntnis gehört auch zu jeder Taufe dazu, denn es zeigt an, in welche Tradition, die Kinder hineingetauft werden. Und auch die Paten waren beteiligt und sprachen ein eigenes Gebet für den Täufling.

Eine Besonderheit in diesem Gottesdienst war die Taufe von fünf Konfirmandinnen und Konfirmanden. Bald werden sie konfirmiert. Im Religionsunterricht, Kindergottesdienst oder im Konfi-Kurs haben diese Jugendlichen den christlichen Glauben kennen gelernt und wollen nun auch öffentlich zeigen: „ Wir möchten dazu gehören!“ Tom Drozella, Michelle Fox, Carina Keil, Sebastian Laux und Max Winterhoff kamen mit Familie und Taufbegleiterinnen und Taufbegleitern um als Jugendliche getauft zu werden. Ein mutiger Schritt in einer Gesellschaft, in der das Bekenntnis zum christlichen Glauben alles andere als selbstverständlich ist. Sie erhielten viel Applaus für ihre Entscheidung.

Im Anschluss erläuterte Pfarrerin Martini anhand einer kleinen Geschichte, wie wichtig es ist, nicht alleine durchs Lebens zu gehen und dass die taufe ein starkes Zeichen dafür ist, sowohl Teil einer Gemeinschaft zu sein und als auch in einer Gemeinschaft mit Gott leben zu können. Und so standen nun die eigentlichen Hauptpersonen dieses Gottesdienstes im Blickpunkt. Die Tauferinnerungskinder Janna Braun, David Flor Carvalho, Emilia Flor Carvalho, Noel Hess, Nils Humburg, Janne Naumann, Tara Schmid, Oskar Schmuck und Ferdinand Seitz. So wie der kleine Leon Hess waren sie einst als Kleinkind getauft worden, ohne dass sie sich an diese Taufe noch erinnern können. In der Tauferinnerung erleben sie nun was damals bei ihrer eigenen Taufe geschah und erfahren die Erneuerung des Taufsegens von einst. „Gottes Hand hält uns fest wie ein Vogel im Nest“. Mit diesem kleinen Leid drückten sie in Kinderworten aus, um was es in der Taufe geht. Dann kamen die Fotos und Geschenke und die Kindergottesdienstkinder brachten ein Ständchen. Ein Gebet – von den Eltern formuliert – schloss den Taufteil des Gottesdienstes mit dem Vater Unser ab.

Doch es schloss sich noch eine weitere Besonderheit an. Siegfried Neeb wurde offiziell als Kirchenvorsteher in sein Amt eingeführt, legte sein Gelöbnis ab und erhielt seine Urkunde als Mitglied des Kirchenvorstandes der Kirchengemeinde Kirchberg 1. Musikalisch begleitete den Gottesdienst Pfr. i.R. Friedhelm Schäfer. Die Kindergottesdienstkinder betreuten Kerstin Schirmer, Nadine Rabenau-Theimer und die Gemeindepädagogin Antje Koob-Röhrsheim.

Was macht die Faszination der Taufe aus? Vielleicht, dass sie unverfügbar ist. Wir sind gewohnt, alles selbst zu bestimmen, Dinge zu kaufen und zu verkaufen, Mitglied zu werden und Beziehungen zu lösen. Die Taufe ist unverlierbar. Auch wenn man aus der Kirche austritt, verliert sie nicht ihre Gültigkeit. Sie ist wie ein Gutschein, den Gott ausstellt und der nie seine Gültigkeit verliert. Allersings muss man ihn einlösen.




 



Gottesdienst und Taufe

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Konfi Taufe

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Tauferinnerung

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Einführung Kirchenvorsteher

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